
Heizen mit Holz
Heizen mit Holz, der Dauerbrenner unter den Energiequellen
Das Heizen mit Holz ist fast so alt wie die Menschheit selbst, denn dieser natürliche, nachwachsende Rohstoff war schon immer da.
Brennholz diente aufgrund seiner vielen Vorteile noch im vergangenen Jahrhundert als Wärme- und Energiequelle für Wohnräume und Herde. Angesichts der aktuellen Vielfalt an Heizmöglichkeiten stellt sich die Frage, ob das Heizen mit Holz überhaupt sinnvoll ist und was man dabei beachten sollte.
In diesem Ratgeber klären wir diese Fragen und geben Ihnen praktische Tipps an die Hand.
Ist es sinnvoll, mit Holz zu heizen?
Da Holz ein nachwachsender, natürlicher Brennstoff ist, stellt es grundsätzlich eine gute Alternative zu begrenzten, fossilen Brennstoffen wie Erdöl, Gas und Kohle dar. Hinzu kommt, dass Buchenholz oder andere Holzarten für den Kamin – zumindest in Europa – in der Regel regional geerntet und gekauft werden kann, ohne lange Transportwege, was wiederum die Umwelt schont. Die Wälder müssen allerdings auch wieder aufgeforstet werden, um langfristig genügend Brennholz zur Verfügung zu haben und CO2 zu binden.
Hochwertiges Buche-Brennholz in verschiedenen Längen sowie Anzündhölzer aus Fichte bekommen Sie übrigens in unserem Onlineshop.
Unser Holz ist PEFC-zertifiziert und stammt aus verantwortungsvoller Forstwirtschaft, die sich nach hohen ökologischen und sozialen Standards richtet.
Weitere Informationen zur PEFC-Zertifizierung sowie zum umweltfreundlichen Heizen mit RAU erfahren Sie in unserem Ratgeber „Brennholz nachhaltig nutzen mit RAU“.
Der Nachteil an der Verbrennung von Holz sind die Emissionen und ausgestoßene Schadstoffe wie Feinstaub und Kohlenwasserstoffe, die angesichts der Klimakrise ein bedeutender Faktor sind! Mit einer modernen Verbrennungsanlage und dem richtigen Umgang mit diesem nachhaltigen Rohstoff können Sie die Emissionen allerdings reduzieren.
Wichtig ist, dass Ihre Holzheizung die aktuellen Grenzwerte nicht übersteigt, die in der Verordnung für kleine und mittlere Feuerungsanlagen zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchV) festgelegt sind:
Für Holz-Feuerungsanlagen, die nach dem 22.03.2010 eingebaut wurden, gelten folgende Werte:
(Quelle: https://www.bmuv.de/heizen-mit-holz/verordnung-ueber-kleine-und-mittlere-feuerungsanlagen)
Brennstoff nach §3 Absatz 1 | Nennwärmeleistung (Kilowatt) | Staub (g/m3) | CO (g/m3) |
---|---|---|---|
naturbelassenes, stückiges Holz mit Rinde (Nr. 4) | ≥ 4 ≤ 500 > 500 |
0,10 0,10 |
1,0 0,5 |
naturbelassenes,nicht stückiges Holz (Sägemehl, Späne, Schleifstaub, Rinde) (Nr. 5) |
≥ 4 ≤ 500 > 500 |
0,10 0,10 |
1,0 0,5 |
zertifizierte Holzbriketts & Holzpellets aus naturbelassenem Holz (Nr. 5a) |
≥ 4 ≤ 500 > 500 |
0,6 0,6 |
0,8 0,5 |
Für Feuerungsanlagen, die nach dem 31.12.2014 aufgestellt wurden, gelten flächendeckend für alle oben genannten Holzbrennstoff-Arten und für Anlagen mit einer Nennwärmeleistung über vier KW diese Werte:
Brennstoff nach §3 Absatz 1 | Nennwärmeleistung (Kilowatt) | Staub (g/m3) | CO (g/m3) |
---|---|---|---|
naturbelassenes, (nicht) stückiges Holz, Holzbriketts & Holzpellets |
≥ 4 | 0,02 | 0,4 |
Kachel-, Speicher- oder Kaminofen – richtig heizen und Emissionen reduzieren
Möchten Sie Ihre Wohnung oder Haus mit Holz heizen und dabei so wenig Emissionen wie möglich erzeugen, gibt es ein paar Dinge zu beachten.
Das Ziel ist, dass Ihr Kaminholz möglichst lange und effizient brennt, um den Heizwert zu steigern.
Brennort – technisch fehlerfreie Feuerstätte verwenden
Benutzen Sie nur technisch einwandfreie Feuerungsanlagen wie Kaminöfen, Speicheröfen, Kachelöfen, Heizkamine oder Pelletöfen.
Ein gut funktionierendes Lüftungssystem und ein Schornstein sind dabei notwendig, welche vom Schornsteinfeger regelmäßig abgenommen werden.
Lassen Sie vor dem Kauf eines Ofens den Wärmebedarf Ihres Raums ermitteln, um eine dazu passende Einzelfeuerungsstätte auszuwählen, die im Alltag auch voll ausgelastet wird.
Holzauswahl – das passende Brennmaterial verwenden
Gebrauchen Sie für Ihre Holzheizung nur naturbelassenes Scheitholz oder Holzbriketts ohne Lackierung oder Beschichtung. Kaufen Sie nur trockenes Holz oder lagern Sie Ihr selbst geschlagenes Brennholz mindestens ein bis zwei Jahre an einem regengeschützten, gut durchlüfteten Ort, bis die Restfeuchte im Holz nicht mehr als 25 Prozent ausmacht.
Wichtige Informationen dazu, wie Sie Brennholz richtig lagern, finden Sie in unserem Ratgeber. Wir beantworten auch Fragen zur Art von Brennholz in unserem Ratgeber.
Anzünden – wie komme ich vom Streichholz zum brennenden Scheit?
Ein Streichholz entzünden kann jeder, aber ein stark brennendes Feuer zu erzeugen, will geübt sein. Alles beginnt mit einem guten Anzündmittel wie Anzündwürfel, -kissen oder Zündwolle. Möchten Sie auf Hausmittel setzen, erfüllen auch Butzeln oder Pappe diesen Zweck. Verboten sind Hausabfälle oder brennbare Flüssigkeiten wie Petroleum oder Spiritus.
Der erste Schritt ist, die Flamme von den Anzündern auf daumendicke Anzündhölzer zu übertragen. Brennen diese, ist das nächste Level dünne Holzscheite mit circa 20 cm Umfang. Hat die Flamme bei diesen Holzscheiten so richtig Fuß gefasst, kommen dicke Holzscheite mit ins Spiel. Bei der Verbrennung von Holz gibt es zwei Methoden, wie das Holz im Kamin am besten gestapelt wird:
Das Anzünden von oben (bei Feuerstellen ohne Bodenrost)
Bei dieser Methode bauen Sie den ‚Turm‘ so, dass die Anzünder oben aufliegen:
- Legen Sie auf die saubere Feuerstelle zwei oder drei Scheite mit der Spaltkante nach oben, sodass die Flamme an dieser Seite angreifen kann.
- Legen Sie Anzündhölzer quer zu den Scheiten über diese.
- Verteilen Sie ausreichend Anzündmittel zwischen den Hölzern, sodass diese im direkten Kontakt miteinander sind.
Das Feuer brennt nun von oben nach unten durch.
Das Anzünden von unten (bei vorhandenem Bodenrost)
Bei dieser Herangehensweise liegen die Anzünder unten, sodass sich die Flamme von unten nach oben vorarbeitet:
- Öffnen Sie den Bodenrost und platzieren Sie darauf eine Reihe Anzündhölzer.
- Legen Sie zwischen diese ausreichend Anzündmittel.
- Stapeln Sie darauf in versetzter Position zwei Lagen von Anzündhölzern.
- Legen Sie dünne bis mittlere Holzscheite versetzt darüber – mit der Spaltkante nach unten (Richtung Feuer).
- Soll das Feuer sehr lange brennen, stapeln Sie noch eine Schicht dicke Holzscheite darüber.
Wichtig ist, dass das ganze Gebilde stabil steht und Zwischenräume aufweist, in denen sich die Flamme ausbreiten kann. Verzichten Sie darauf, den Heizraum zu voll zu machen, und halten Sie sich an die empfohlene Menge des Herstellers. Passende Anzünder finden Sie in unserem Zubehör.
Belüften – wann sollte ich die Luftzufuhr bei meinem Kamin schließen?
Achten Sie darauf, dass der Schieberegler für die Luftzufuhr maximal geöffnet ist, bis die Flamme die Scheite erreicht hat und daran zuverlässig brennt. Nehmen Sie sich am besten ein wenig Zeit beim Anzünden und beobachten Sie die Flamme, bis Sie sicher bei den Holzscheiten Fuß gefasst hat. Dann können Sie den Schieberegler etwas (aber nicht ganz) zuschieben. Um einen Schwelbrand mit hohen Emissionswerten zu vermeiden, sollte eine konstante Luftzufuhr gewährleistet sein.
Wenn das Holzbrennmaterial durchgebrannt ist, können Sie den Lüftungsschieber schließen, um zu vermeiden, dass die Brennkammer zu schnell auskühlt. Die besten Einstellungen für Ihren Ofen werden in der Bedienungsanleitung beschrieben.
Nachlegen – wann lege ich am besten Holzscheite nach?
Sind die Holzscheite zu einer Grundglut heruntergebrannt, in der noch kleine Flammen züngeln, können Sie weitere Holzscheite nachlegen. So halten Sie das Feuer am Brennen und können eine konstante Wärmezufuhr schaffen. Schieben Sie dazu die Grundglut mit einem feuerfesten Werkzeug, zum Beispiel einem Stab aus Edelstahl, zusammen und legen Sie Holzscheite mit der Spaltkante nach unten behutsam auf die Glut. Alternativ können Sie auch Briketts nehmen, insofern Ihr Ofen dafür ausgelegt ist. Wir empfehlen, die Verbrennungsluftzufuhr wieder zu öffnen, bis die Scheite zuverlässig Feuer gefangen haben.
Gesetzeslage – wie lange ist das Heizen mit Holz noch erlaubt?
Grundsätzlich gilt, dass die Feuerungsstätten, die vor 2010 hergestellt wurden und die vorgeschriebenen Grenzwerte nicht einhalten, bis Ende 2024 stillgelegt werden müssen – insofern sie nicht nachgerüstet werden. Modelle mit Herstellerdatum nach 2010 betrifft das nicht.
Neben den Regeln der ersten Bundes-Immissionsschutzverordnung ist natürlich immer die aktuelle Politik in Bezug auf die Holzheizung zu beachten: Das im September 2023 beschlossene, aktualisierte Gebäudeenergiegesetz (GEG), das auch als Heizungsgesetz bekannt ist, besagt, dass alle neu eingebauten Heizungen einen Erneuerbare-Energien-Anteil von mindestens 65 Prozent haben müssen. Die gute Nachricht ist, dass nahezu alle modernen Holzheizungen diese Vorgabe erfüllen. Holzheizungen, die in bestehende Gebäude im Zuge einer Sanierung eingebaut werden sollen, werden sogar gefördert. Haben Sie einen Neubau (geplant) und möchten die BEG-KFN-Förderung in Anspruch nehmen, ist eine Holzheizung allerdings ausgeschlossen.
Mit dieser Sachlage sind Holzheizungen also an sich nicht verboten. Grundsätzlich besteht kein Grund zu übermäßiger Sorge, wenn Ihre Verbrennungsanlage die aktuell vorgeschriebenen Grenzwerte einhält beziehungsweise zu dem Zweck nachgerüstet wurde.
Disclaimer: Diese Angaben basieren auf dem Wissensstand von November 2024. Natürlich können sich die gesetzlichen Vorgaben und Bestimmungen jederzeit ändern. Für Handlungen aufgrund einer veralteten Informationsbasis wird keine Haftung übernommen. Recherchieren Sie die aktuelle Gesetzeslage unbedingt selbst, bevor Sie eine Entscheidung für oder gegen das Heizen mit Holz fällen.
Haben Holzheizungen eine Zukunft?
Solange Sie eine moderne Holzheizung in Betrieb haben, die auf die Einhaltung der vorgeschriebenen Grenzwerte ausgelegt ist, stellt die Holzverbrennung weiterhin eine nachhaltige Möglichkeit zur Wärmegewinnung dar. Bei uns bekommen Sie ökologisch verantwortungsvoll und nachhaltig hergestellte Buchenbrennhölzer und -briketts mit langer Brenndauer. Unsere Holzprodukte kommen ohne Zusatzstoffe aus und sind frei von Ungeziefer. Das Holz dafür stammt aus heimischen Wäldern, größtenteils aus den Regionen Albstadt, Konstanz und Tuttlingen. Sie sind sich unsicher, welches Verbrennungsmaterial Sie wählen sollen? Kein Problem, unser Ratgeber „Holzbriketts oder Brennholz – welche Heizlösung ist die bessere Wahl?“ präsentiert Ihnen einen guten Vergleich.
Überzeugen Sie sich selbst von der Qualität des Brennholzes sowie der Holzbriketts von RAU Holzbriketts.